Tipps zum Umgang mit Trauernden

Ein Kind zu verlieren ist das schlimmste, was einer Mutter, einem Vater wohl passieren kann - darüber sind sich alle einig.

Doch was tun, wenn es auf einmal das eigene Umfeld betrifft, wenn man auf einmal mit trauernden Eltern konfrontiert wird. Wie soll man reagieren, wie kann man helfen?

Diese Seite soll Nichtbetroffene dabei unterstützen, die Scheu vor uns Verwaisten Eltern zu verlieren, offen auf uns zuzugehen und vor allem aufzeigen, was uns so sehr verletzt...

So kannst Du helfen:

Sei da, wann immer man Dich braucht, um zuzuhören, auch wenn wir uns hundertmal wiederholen müssen wir reden, um das Geschehene zu verarbeiten.

Schweige nicht, weil Du glaubst, es würde uns an unseren Schmerz erinnern. Mangelnde Anteilnahme tut mehr weh! Außerdem ist der Schmerz ohnehin ständig in uns!

Gewähre uns unsere Tränen!

Eine Umarmung, ein Händedruck ist so wichtig und oftmals sagt es mehr aus, als leere Worte.

Laß uns Zeit.

Beurteile nicht unsere Trauer oder setze einen Maßstab, wielange trauern "normal" ist.

Bring doch mal ein Essen vorbei! Zu funktionieren fällt unheimlich schwer und manchmal kommen einem die kleinen Dinge des Alltags garnicht erst in den Sinn!

Vielleicht nimmst Du uns mal unsere lebenden Kinder ab, damit wir Zeit für uns und unsere Trauer haben.

Zeig uns ehrliche Anteilnahme und schenk uns ein wenig Wärme.

Gestatte uns unsere Trauer, auch wenn es Euch schon so weit weg erscheint, haben wir noch lange nicht vergessen - es ist unser Kind, das starb! Wie könnten wir es je vergessen?

Erlaube uns den Schmerz und die Erinnerung an schöne Momente zu teilen.

Passende Worte sind zum Beispiel:

Es tut mir leid

Das muß schwer für Euch sein

Ich bin für Euch da

Was kann ich für Euch tun?

Ich weiß nicht, was ich sagen soll.

Möchtest Du darüber reden?

Tränen tun gut! Weine ruhig.

Viele wissen erstmal nicht, was sie uns entgegnen sollen oder haben Angst, das falsche zu sagen...

Vielleicht fehlt es aber auch an der Vorstellungskraft, was Trauernden jetzt guttun könnte, was sie besser fühlen ließe... Manchmal fühlt man sich vielleicht auch dazu verpflichtet, irgendwas "tröstliches" zu sagen und erreichen mit ihren Worten oder sog. Hilfen genau das Gegenteil...

Das solltest Du nicht tun:

 Wechle nicht das Thema, wenn wir von unserem Kind sprechen, es gehört noch immer zu unserem Leben, auch wenn es gestorben ist - es bleibt unser Kind - geliebt, beweint und unvergessen.

Versuche uns nicht zu trösten, indem Du sagst, wir könnten ja noch mehr Kinder haben, weil wir noch jung sind oder daß unsere lebenden Kinder ein Trost seinen, denn kein Kind wird jemals den Platz des verstorbenen Kindes einnehmen können.

Laß Dich nicht von Deiner eigenen Hilflosigkeit davon abhalten, uns zu helfen; ein stummer Händedruck oder eine Umarmung sagen oft mehr als tausend Worte.

 meide uns nicht, das tut uns nur noch mehr weh.

 sag doch nicht, du wüßtest, wie es uns nun geht,denn das ist nicht wahr! Nur jemand, der  dasselbe erlebt hat, weiß, wie wir uns jetzt fühlen!

Bitte beurteile unsere Gefühle nicht. Trauer ist individuell und sie verläuft schon garnicht nach einem Zeitschema.

Schreib uns nicht vor, was wir zu tun haben oder wie wir fühlen müssten!

Unpassendes:

So tun, als sei nichts passiert. 

Beschwichtigen wollen

"Gut" gemeinte Worte

Drängen, daß es nun an der Zeit wäre, sich besser zu fühlen

"Du bist ja noch jung und kannst weitere Kinder haben"

Du hast ja noch eines,zwei...

Sei fröh, es wäre sicherlich nicht normal gewesen...

Es war wohl das Beste

Alles hat seinen Sinn

Es war halt Gottes Wille

Wein doch nicht

Sie müssen jetzt stark sein

Ich weiß, wie es Dir geht

 

Auf solche oder ähnliche Sprüche können wir gerne verzichten. Sie geben uns eher das Gefühl, daß wir nicht mit dem Tod unseres Kindes fertig werden müssen, sondern mit den Kommentaren der anderen...

 

Was? Ihr mußtet das auch noch beerdigen? Wozu denn?

Das war doch noch garkein richtiges Kind...

"WIESO geht es Dir nicht gut? Immer noch DESWEGEN?"

"Am besten, Du wirst ganz schnell wieder schwanger!"

"Dann macht ihr halt ein Neues und gut ist..."

"Ihr habt doch noch zwei andere Kinder, das ist doch mehr als genug..."

"Sei froh, daß es jetzt passiert ist, sonst hättet ihr Euch noch mehr an ihn gewöhnt...

"Spielsachen auf einem Grab, das finde ich unmöglich, das sieht ja aus, wie auf einer Müllhalde"

"Wann hörst Du denn endlich auf, ständig (einmal die Woche) auf den Friedfhof zu rennen?"

 "Ihr müßt zur Silberhochzeit kommen, Robin ist ja nun tot, da braucht ihr auf ihn nicht aufzupassen"

Verwandte nach der Beerdigung: "Jetzt geht es wieder aufwärts"

 "Ich habe richtig Angst, ihnen zu begegnen"

Vier Wochen nach Robins Tod: "Wie geht es ihnen, na bestimmt schon wieder besser, ist ja nun auch nicht mehr so frisch"

"Du darfst deinen Mann nicht immer mit diesem Thema nerven, das verkraftet er nicht"

"Du beschäftigst Dich zuviel mit diesem Thema, finde mal ein Ende"

 "Nimm doch die Bilder von Robin ab, das ist nicht schön, wenn Tim mit seinem toten Bruder aufwächst”

"ihr müßt das auch mal vergessen"

"das Leben geht trotzdem weiter"

"Reiß Dich zusammen"

"Komm sei still, da läuft es mir kalt den Rücken runter"

"da bin ich aber froh, daß Alena nicht bei jedem erzählt, daß ihre Schwester und ihr Bruder tot sind, was denken denn da die Leute"

"Nun können wir ein Sparbuch auflösen" meinte die Oma

"Wenn du immer von Robin erzählst, findet er ja nie Ruhe"

Zu unserer Dreijährigen: "Es ist ja kein wunder, daß Robin nicht bleiben wollte, wenn Du so frech bist"

Über Tim: "Da habt ihr ja einen tollen Ersatz für Robin"

zu unserer Dreijährigen: "Aber Du hast ja noch einen Bruder"

" Sie haben recht - sie sind schwanger, aber nicht mehr lange, die SS ist nicht intakt."

“Es ist bestimmt besser so, wer weiß was gewesen wäre, wenn sie überlebt hätte.”

 "Da hat sich die Natur halt selbst geholfen..."

"Das war sowieso noch viel zu früh für ein zweites Kind... Das mußte der Körper ja abstoßen..."

"Wieso gehts Dir schlecht, Du bist doch wieder schwanger?"

Auf der folgenden Seite findet ihr ein paar Gedichte und Texte, die beschreiben, wie es in uns aussieht...

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